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  • Ein Erfahrungsbericht unserer Teilnehmer

Endlich nicht mehr das Opfer der eigenen Angst!

...plötzlich war diese Entscheidung da, wieder handeln zu wollen...


Ein Erfahrungsbericht unserer Teilnehmer

von: Katharina


Manchmal passieren wirklich seltsame Dinge im Leben. So aus dem Nichts, ohne dass man sich hätte vorher damit auseinandersetzen können – man findet sich plötzlich in einer Situation wieder, die nie gelernt, nie geplant und auch im Nachhinein nicht fassbar ist.


Ich lebe in einem kleinen Reihenhaus. Plötzlich wurde ich wach, weil jemand nachts anfing gegen meine Haustüre zu hämmern und zu treten. Der erste Gedanke den ich hatte war, vielleicht braucht jemand Zuflucht – dass hier gerade etwas "Böses" passiert, konnte ich im ersten Moment nicht fassen. Ich lief die Treppe hinunter zur Haustür, hätte mir aber eigentlich lieber die Bettdecke über den Kopf gezogen und so getan, als wäre ich nicht da.


Sicherheit durch richtiges Handeln

In den wenigen Sekunden die ich zur Tür unterwegs war, kam die große Panik. Ich fing an zu zittern, als ich von innen vor der Haustür stand, wurde mir übel vor Angst. Weil ich nun wusste, diese Situation ist gefährlich. Jemand will in mein Haus. Ich hämmerte von innen an die Tür und schrie, er solle sich "verpissen". Leider hatte ich mein Handy und meine Brille im Obergeschoss liegen lassen, musste also wieder hochrennen, weil ich die Polizei brauchte. Es war mir kaum möglich das Telefon zu entsperren, weil ich so sehr zitterte und auch nicht mehr klar denken konnte. Je mehr Zeit verging, auch wenn es nur Sekunden waren, umso mehr zog die Panik in mir ein.


Ich wählte also irgendwann und irgendwie die 110, und hoffte, sie würden schnell kommen.


Zig Gedanken schossen in meinen Kopf, was passiert, wenn die Tür gleich nachgibt und er bei mir im Haus ist? Was will er? Was kann ich tun um ihn aufzuhalten? Kann ihn nicht einfach freundlich bitten, zu gehen? Oder braucht er doch Hilfe? Und auch der simple Gedanke, ich müsse mir etwas anziehen, weil gleich die Polizei kommt. Und er soll mich auch nicht nackig sehen, wenn er denn reinkommt. Zu keiner Frage hatte ich die passende Antwort parat. Ich schrie weiter nach draußen, hämmerte weiter. Dann schlug er ein Glaselement der Haustür ein!


Mein Mann sagte mir immer, ich solle den Schlüssel nicht von innen stecken lassen. Denn durch genau dieses kleine Glaselement könnte man ihn vielleicht von außen greifen und dann einfach die Tür aufschließen.


Den Schlüssel konnte er nicht greifen, da er sich bei dem Durchstoß verletzt hat, und das eingeschlagene Loch nicht groß genug war. Das Blut sah man später noch außen an der Tür. Er hat es auch nicht geschafft, meine Tür einzutreten. Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese Tür verdammt viel ausgehalten hat. Obwohl sie schon älter war. Vielleicht macht das dem ein oder anderen der das liest, ein besseres Gefühl.


Kurz bevor die Polizei kam, ging er dann einfach weg. Dieser furchtbare Lärm hörte einfach auf, ich stand alleine vor einer eingeschlagenen Haustür. Nachts. Im Dunkeln. Das Licht machte ich nicht an, weil ich nicht wollte, dass er mehr von mir sieht, als ich von ihm. Als es still war, kamen die Tränen. Ich ging in die Küche, um mir ein Küchenmesser zu holen. Aus Angst, er könnte vielleicht nun zur Terrassentür kommen. Die Stille also nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Und einfach, um ein bisschen Trost in den Händen zu halten. Auch wenn es mir vielleicht nicht hätte helfen können.


Mit dem Messer in der Hand öffnete ich der Polizei. Das kam nicht ganz so gut an. Wie schnell man als Opfer zum potentiellen Täter werden kann, ist verrückt. Zwei der drei Polizisten haben die Situation aber emotional besser erkannt und waren etwas entspannter. Nachdem ich das Messer irgendwo ablegte aber merkte, dass es ständig im Blick eines der Polizisten war, nahm ich es erneut in die Hand um es etwas weiter weg zu legen. Keine gute Idee, ich wurde sofort aufgefordert es abzulegen.


Sie fanden ihn nach einer kurzen Fahndung. Mit einer blutigen Hand. Aber nach der Vernehmung auf der Wache war er ein freier Mann. Was er wollte, weiß ich bis heute nicht.


Lange hatte ich Angst, er würde wiederkommen. Oder ein anderer Bekloppter. Malte mir ständig irgendwelche Szenarien aus, was alles passieren kann. Konnte nicht mehr schlafen, bei jedem Geräusch bin ich mit Messer in der Hand an alle Fenster patrouillieren gegangen. Und Geräusche gibt es in jeder Nacht. Ständig.


Dieses Messer schlief 3,5 Jahre neben mir.


Vor ein paar Wochen erhielt ich nachts einen anonymen Anruf, der Mann sagte komische Dinge. Am nächsten Tag eine kaputte Heckscheibe an meinem Auto, dann später noch Kratzer am meinem Mietwagen den ich brauchte, weil mein Auto in der Werkstatt war um eine neue Scheibe zu bekommen.


Ich war wieder Opfer. Fühlte mich als Opfer in der Situation, als Opfer dieses Menschen, aber vor allem als Opfer meiner eigenen Angst. Das wollte ich nicht noch einmal. Und versuchte mich zu wehren. Nicht gegen ihn, er ist ja unsichtbar. Aber gegen meine Angst. Ich habe die Entscheidung getroffen, zu handeln. Wie es auch immer ausgehen mag. Mich nicht mehr meiner Angst unterzuordnen, sondern das Gefühl zu haben, ich kann wählen. Wie ich damit umgehe, meine ich.


Aber natürlich gibt es da nicht diesen Knopf den man drücken kann, sondern es ist ein Prozess, in dem auch das Coaching bei Oliver eine große Rolle spielt. Denn nun liegt kein Messer mehr neben mir. Und ich bekomme ein Stück Freiheit zurück. Langsam, aber stetig. Ich hätte dieses Coaching viel früher machen sollen.



Ich habe heute nicht das Gefühl, dass ich so stark bin und jeden Einbrecher oder Volltrottel, der nachts in mein Haus will, mit meiner Eisenfaust umhaue - aber ich habe gelernt, dass zum einen ein Messer nicht das richtige Mittel der Wahl ist, und, dass man sich auch anders wehren kann. Ohne der stärkste Mensch der Welt zu sein.


Noch bevor die Polizei kam, ist dieser Mann damals von meiner Tür abgehauen. Vielleicht, weil ich ihm mit beeindruckender Lautstärke und Gegenwehr begegnet bin. Was mir in diesem Augenblick nicht bewusst war, weil ich drinnen auf der anderen Seite der Tür zitternd, ohne Brille und somit halbblind und halbnackt stand. Aber er hat nicht das Opfer gesehen, sondern eine Frau gehört, die sich gewehrt hat. So sehe ich es aber erst heute. Nach meinem Kurs. Vorher fand ich aus der Opferrolle nicht wirklich einen Ausweg. Und machte mir selber schwere Vorwürfe, dass mich all das so lange nicht loslässt.


Die Angst hatte mich sehr lange im Griff. Beherrschte mich jede Nacht. Aber heute schäme ich mich nicht mehr dafür. Denn meist kann man Situationen und Erfahrungen erst beurteilen, wenn man sie selber erlebt hat. Und eine Bedrohung in den eigenen vier Wänden darf einem Angst machen. Auch nachhaltig. Aber umso schöner ist es, wenn man dieser Angst dann langsam beim Gehen zuschauen darf.


Während des Coachings hatte Oliver einen großen Koffer voll mit Tools dabei, die bei unserem Training teilweise Verwendung fanden. Schlagkissen, Waffen zum Trainieren, Mittel zur Selbstverteidigung, und so weiter. Irgendwo da drin scheint sich auch ein kleiner Zauberstab versteckt zu haben, von dem ich gar nicht mitbekommen habe, dass Oliver ihn benutzt hat….


Katharina



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Hamburg


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