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  • O. Steffen | Dein SicherheitsCoach

Einbruch wenn du zuhause bist, wie verhältst du dich richtig?

Unsere Handlungsvorschläge bei einem Einbruch, um die Gefahr für dich und deine Familie möglichst gering zu halten.

Selbstverteidigung bedeutet, einen kühlen Kopf zu bewahren und in dem Moment richtig zu handeln, in dem ihr am wenigsten vorbereitet seid. Vielleicht auch genau dort, wo ihr es am wenigsten erwartet, in den eigenen vier Wänden! Pro Jahr wird in Deutschland gemäß polizeilicher Kriminalstatistik über 100.000 Mal in Wohnungen oder Häuser eingebrochen.


Dabei wird nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei in der dunklen Jahreszeit häufiger eingebrochen, da die Dunkelheit dem Einbrecher einen gewissen Schutz bietet.

Die meisten Einbrüche geschehen freitags und samstags, da an diesen Tagen die Chance größer ist, dass niemand zu Hause ist. Einbrecher wollen ungestört sein!


Circa 80 Prozent der Einbrecher sind Gelegenheitstäter, die ein gekipptes Fenster oder eine offene beziehungsweise nicht abgeschlossene Tür benutzen. Zunehmend sind Täter aber auch in kleinen Gruppen organisiert, die gezielt nach einfachen Möglichkeiten zum Einbruch suchen und die Umgebung teilweise schon Tage vor dem Einbruch systematisch auf Schwachstellen absuchen.


Aber wie solltet ihr euch unserer Ansicht nach verhalten, wenn jemand einbricht, während ihr zu Hause seid?


Einbruch
Richtiges Verhalten bei einem Einbruch ist wichtig !

Vielleicht hört ihr zuhause ein Geräusch, das ihr nicht zuordnen könnt?!

Wir können gut verstehen, dass ihr nachsehen wollt, woher das Geräusch kommt.


Wenn so etwas passiert, müsst ihr aber vorsichtig und vor allem vorbereitet sein.


Selbst wenn der Einbrecher alleine handelt, hat er meist Werkzeug dabei, das er als Waffe einsetzen könnte. Deshalb solltet ihr immer Vorkehrungen für eine solche Situation und eure Sicherheit treffen.


Warum könnten Einbrecher zu Gewalt neigen?


Wer einen Einbruch in eine Wohnung oder ein Haus begeht, welche dauerhaft als Privatwohnung von einer anderen Person genutzt wird, der muss gemäß § 244 StGB mit einem Strafmaß rechnen, welches eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vorsieht.


Ein Strafmaß von mindestens einem Jahr Haft für den Einbruch in eine private Wohnung oder ein privates Haus. Das weiß auch der Einbrecher. Er hat also viel zu „verlieren“. Wahrscheinlich würde der Einbrecher flüchten, wenn der Einbruch bemerkt wird. Wird ein Einbrecher jedoch in die Enge getrieben, ist die Chance groß, dass er angreift und auch keine Skrupel hat, sein Werkzeug oder einen anderen zufälligen Gegenstand als Waffe einzusetzen.


Denk immer dran: Der Einbrecher ist sich seiner Tat und der Situation bewusst!


Für Einbrecher ist es keine Option überwältigt und später von der Polizei festgenommen zu werden. Einbrecher agieren zudem teilweise in kleinen Gruppen. Schnell steht man mehreren bewaffneten Gegnern gegenüber oder übersieht in der Situation einen potenziellen Angreifer.



Man sollte die Situation also unbedingt anders lösen!


Unsere Handlungsvorschläge bei einem Einbruch, um die Gefahr für dich und deine Familie möglichst gering zu halten:


Vorbereitung:


Man sollte in der Nähe des Bettes eine große, schwere, sehr stabile und sehr helle Taschenlampe liegen haben. Wir empfehlen zum Beispiel Taschenlampen der Marke MAGLITE oder ähnliche, da diese aus robustem Metall und sehr stabil sind. Zudem liegen sie sehr gut in der Hand und haben ein gewisses Gewicht. Diese Taschenlampen sind auch als sehr helle LED-Version verfügbar. Für ältere Modelle gibt es LED-Nachrüstsätze, um die alten Glühbirnen auszutauschen und die Helligkeit massiv zu steigern. Es ist sehr wichtig, dass diese Taschenlampe im Schlafzimmer einen festen Platz hat und auch an diesem verbleibt. Bei einem Stromausfall wird man zudem dankbar sein, dass man mit einem Griff eine verlässliche und helle Lichtquelle zur Hand hat.


Natürlich kann man sich für den Fall der Fälle und um ein besseres Gefühl zu haben, gewisse Gegenstände zur Verteidigung neben die Taschenlampe legen. Aber bitte immer daran denken, es geht nicht darum den Einbrecher zu überwältigen oder in die Enge zu treiben. Diese Gegenstände dienen ausschließlich dem eigenen Schutz und dem Schutz der Familie, wenn der Einbrecher nicht flüchten sollte.


In unseren Augen sind aus unterschiedlichen Gründen Baseballschläger, Stichwaffen, Pfefferspray und Elektroschocker für die Verteidigung in diesem Fall ungeeignet.


Baseballschläger: Sehr langsam und berechenbar, in engen Räumen mangelhafte Handhabung, lange Ausholbewegung.


Stichwaffen: Eigenes Verletzungsrisiko in hektischer Situation und eigene Hemmschwelle beim Einsatz.


Elektroschocker: Benötigte Nähe zum Angreifer ist ungünstig.


Pfefferspray: Kann bei Einsatz in Räumen zur eigenen Schädigung führen und die eigene Verteidigungsbereitschaft reduzieren. Durch den Einsatz von Pfefferspray in Räumen kann auch der eigene Fluchtweg mit Reizstoff kontaminiert werden.


Einbruch am Fenster
Nur der geübte Umgang mit Hilfsmitteln zur Verteidigung schützt dich in der Realität!

Wir empfehlen dir einen Tonfa.


Der Tonfa ist in Deutschland als Mehrzweck-Einsatzstock der Polizei oder Räum- und Abdrängstock bekannt und stellt eine der wichtigsten und vielseitigsten Waffen der Polizei dar. Neben der Verwendung durch Polizeieinheiten wird der Tonfa auch in Kampfkunst- und Kampfsportarten eingesetzt.


Abbildung Tonfa - Mehrzweck-Einsatzstock

Das Führen eines Tonfa ist in Deutschland jedoch gemäß §42a des Waffengesetzes grundsätzlich verboten, es gibt aber Ausnahmen (berechtigte Interessen) hinsichtlich der Verwendung bei Vorführungen wie Sport oder der Brauchtumspflege. Nicht unter das berechtigte Interesse fällt das Mitführen zu Verteidigungszwecken. Das Mitführen eines Tonfa in der Öffentlichkeit ist nach §42a Waffengesetz also grundsätzlich verboten, der Erwerb und der Besitz innerhalb der eigenen vier Wände sind jedoch erlaubt.


Unsere Handlungsvorschläge für den Fall der Fälle, wenn ihr ungewöhnliche Geräusche in der Wohnung oder dem Haus hört:


1)

Weckt euren Partner, geht nicht alleine durch die Wohnung oder das Haus.


2)

Während ihr mit der Taschenlampe zur Schlafzimmertür geht, ruft euer Partner die Polizei an.


3)

Öffnet die Schlafzimmertür, macht das Licht innen und außen an und seid dabei laut.

"...Wer ist da? Verlassen Sie sofort mein Haus/meine Wohnung!.."


4)

Der mögliche Einbrecher soll erkennen, dass er entdeckt wurde.


5)

Stellt euch dem Einbrecher NICHT in den Weg!


6)

Lasst dem Einbrecher unbedingt den Fluchtweg offen!


Wohnt ihr in einem Haus und befindet euch im Obergeschoss und die Geräusche kommen aus dem Erdgeschoss, ruft runter, geht aber nicht runter!


Es ist wichtig, dass der Einbrecher erkennt, dass er entdeckt wurde, er flüchten kann und ihr keinerlei körperliche Auseinandersetzung mit dem Einbrecher habt. Eure Hilfsmittel zur Verteidigung nutzt ihr nur im äußersten Notfall, um euch und eure Familie zu schützen. Nicht, um den Einbrecher aktiv im Untergeschoss zu überwältigen oder an der Flucht zu hindern.


7)

Danach geht ihr wieder in das Schlafzimmer, schließt von innen ab und wartet auf die Polizei. Haltet Abstand zum Täter, spielt nicht den Helden!


Dieses geschilderte Vorgehen dient nur als Beispiel und soll unserer Meinung nach die wichtigsten Verhaltensweisen verdeutlichen. Die Situation variiert natürlich, je nachdem ob ihr in einer Wohnung oder in einem großen Haus lebt, ob ihr alleine oder zusammen mit einem Partner oder Kindern lebt.



Natürlich ist es nachzuvollziehen, dass ihr im Falle eines Einbruchs extrem wütend seid und den Einbrecher am liebsten überwältigen und in die Mangel nehmen würdet. Aber der mentale und psychische Schaden durch den Einbruch ist bereits eingetreten und nicht rückgängig zu machen. Es ist auf Grund der oben genannten Punkte extrem gefährlich sich zusätzlich noch dieser körperlichen Gefahr auszusetzen.


Es wäre sehr unvernünftig, auf Grund es eigenen Egos, der aufkommenden Wut oder um ein paar Wertgegenstände zu sichern, sich selber in Gefahr zu begeben und den Schutz der eigenen Familie, des Partner oder der Kinder zu vernachlässigen. Denkt dran, auf Grund des oben genannten Strafmaßes ist es für den Einbrecher keine Option festgenommen zu werden.


Wir möchten an dieser Stelle unbedingt darauf hinweisen, dass bei allen Überlegungen hinsichtlich möglicher Hilfsmittel zur Verteidigung, die Punkte Notwehr und Verhältnismäßigkeit der Mittel dringend zu beachten sind. Zudem möchten wir noch einmal betonen, dass diese Hilfsmittel nur zum Eigenschutz dienen sollten und nicht um den Einbrecher aktiv anzugreifen und zu überwältigen.


Im „optimalen“ Fall habt ihr im Falle eines Einbruchs eine helle, funktionierende und stabile Lichtquelle in der Hand und zusätzlich einen Gegenstand zur effektiven Verteidigung, ihr könnt euch und eure Familie beschützen, die Polizei ist informiert und ihr habt bis zur finalen Klärung (Flucht des Einbrechers oder Eintreffen der Polizei) keinen körperlichen Kontakt zum Einbrecher.


Sollte es dennoch zu einer unvermeidlichen körperlichen Auseinandersetzung mit einem Einbrecher kommen, sollte die Handhabung der Hilfsmittel zur Selbstverteidigung bekannt und vorher ausreichend geübt worden sein. Wer für diesen Fall vorbereitet sein will, muss trainieren, und zwar den Einsatz von Hilfsmitteln wie einem Schlagstock oder einer solchen Taschenlampe. So etwas in der Hand zu halten, gibt ein sicheres Gefühl und kann Täter abschrecken. Aber in der Realität helfen euch solche Gegenstände nur, wenn ihr auch wisst, wie ihr damit umgehen müsst.


Wichtig ist auch die Prävention! Vergesst nicht, eure Wohnung oder euer Haus physisch zu sichern. Technisch ist heute sehr viel möglich und je schwieriger es für den Einbrecher ist einzudringen, desto eher suchen sie sich ein leichteres Ziel.



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Für weitere Fragen rund um das Thema Selbstverteidigung stehen wir gerne zur Verfügung.




Dein SicherheitsCoach

Selbstverteidigung & Eigenschutz

Hamburg






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